2022-04-28

Die wundervolle stattliche und lichtbringende Birke

Die wunderschöne stattliche und immer lichtvolle Birke an der Pforte zu meiner Ranch ❤
Seit uralten Zeiten gilt die Birke als heiliger Baum. Ihre ursprüngliche Wortbedeutung ist wie ihr Aussehen: hell, leuchtend, strahlend. Niederländisch heißt sie „berk“, englisch „birch“, schwedisch „björk“, altindisch „bhurja“ und russisch „berza“ (der historisch berühmte Fluss Beresina in Weißrussland heißt übersetzt „Birkenfluss“. Der Wortstamm von Birke ist „bher“ = glänzend, leuchtend, hell; im Englischen „bright“ = strahlend, leuchtend; althochdeutsch „berath“ und mittelhochdeutsch „berth“ = glänzend. Auch „Bharat“, der alte Name für Indien (bekannt durch die Mahabharata), geht darauf zurück.
Die Birke ist der heilige Baum der namensverwandten keltischen Göttin Brighid oder Brigha (Brigitte, Birgit), deren Bedeutung ebenfalls „die Lichtvolle“, „ die Strahlende“ bedeutet. Sie ist die große segensvolle Göttin der Liebe, der Weisheit, der Heilung und der Künste im keltischen ebenso wie im germanischen Lebensraum, wo sie „Frigg“, „Friga“ oder „Freya“ genannt wird.Die Birke ist der Schamanenbaum par excellence. Sie war der erste Baum, der nach der Eiszeit die Böden besiedelte, da sie kältebeständig ist. Die Jäger und Sammler der Altsteinzeit nutzten Birkenpech oder –teer, um Pfeilspitzen, Behälter, Kleidung und Boote abzudichten und zu „kleben“. Nach einer sibirischen Legende soll die Wiege des Urschamanen unter einer Birke gestanden haben und der Saft der Birke tropfte ihm in den Mund.
Der Baumgeist der Birke erschien den Menschen als strahlend helle, weiße, auch schwanenähnliche Jungfrau. In nahezu allen Kulturen der Welt steht der Baum für die wieder erwachende Natur, den Vorfrühling. Der Baumgeist der Birke hat Heil- und Zauberkräfte, symbolisiert Reinheit und die Rückkehr des Lichts. Der Saft der Birke stärkt Nieren und Harnwege, entschlackt und reinigt das Blut, übernimmt also auch im Körper den Frühjahrsputz.
Bei Schwitzhüttenritualen und nach Saunagängen peitscht man die Haut mit Birkenruten, die die reinigende Wirkung unterstützen sollen. Für die Germanen stand die Birke für Freya und Bertha (die Leuchtende). Auch in Europa steht die Birke für das Lernen, aber auch für eine beginnende Liebe. So steckten Männer schon in heidnischer Zeit der Angebeteten grüne Birkenzweige vors Haus – der Maibaum ist eine geschälte und geschmückte Birke. Als Dank für ein Kind begrub man den Mutterkuchen für Freya als Opfer unter einer Birke.
Die Rune „Berkana“ ist die Baum-Rune der Birke, sie bedeutet Fruchtbarkeit, Geburt und Wachstum. Birken waren nach der Eiszeit die ersten Bäume, die das wieder beginnende Leben repräsentierten. Wie ihr Baum ein Jugend- und Unsterblichkeitssymbol ist, so ist auch Brighids lichtvolle Kraft unvergänglich und ihr Name nicht auszulöschen. Unsere Städte, Flüsse und etliche Landstriche tragen ihn bis heute: Die zwei Quellflüsse der Donau Breg und Brigach, die Städte Brighton, Bristol, Brixen, Bregenz, Brignais, Brigneuil, Brion, Brigg, Brien, Boppard am Rhein (ursprünglich „Baudo-briga“), auch die Bretagne, Burgund, (Groß)britannien, der Bodensee (ursprünglich „Brigantinus lacus“) und viele mehr.
Die Birkenrune, in Holz geritzt, soll alles schneller wachsen lassen. Der Hexenbesen, ein Geistpferd für schamanische Reisen, wurde aus Ruten der Birke gefertigt; die Rutenbündel schützten das Haus und fanden auch bei Heilritualen Verwendung. Der Birkenbesen wurden gegen schädliche Astralwesen eingesetzt, aber man „kehrte“ auch reales Ungeziefer am Menschen (Läuse, Flöhe) damit fort.
An der Birke wachsen auch Pilze, die für die Vorzeit und die Schamanen von Bedeutung waren, nämlich der Zunderschwamm (Fomes fomentarius), den man zum Feuermachen benötigt und der auch an Buchen zu finden ist, und der giftige Fliegenpilz (Amanita muscaria), den die Schamanen für ihre Visionen nutzten und nutzen, obwohl er starke Schmerzen, Krämpfe, Erbrechen und oft bleibende schwere Leberschäden hervorruft. Direkt am Stamm der Birke wächst auch der Birkenporling. Der Birkenporling ist antibiotisch und blutstillend und tötet außerdem Darmparasiten ab.
Die Blätter der Birke enthalten ätherische Öle, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Vitamin C, Flavonoide, Saponine und andere Substanzen, die die Birke für die Naturheilkunde interessant machen. Die Birke gilt als (blut-)reinigend und harntreibend; ein Aufguss aus den Blättern wird bei Frühjahrskuren (auch bei Frühjahrsmüdigkeit), gegen Wasserstauungen im Körper, bei hohem Cholesterin und bei Fettleibigkeit und unterstützend bei leichtem Diabetes verabreicht. Der Blätteraufguss soll auch Linderung bei Gicht verschaffen.
Die Rinde der Birke enthält Substanzen wie Betulosid und Betulin, mit denen Nierensteine, Blasenentzündung, Rheuma und auch Hautkrankheiten (Ekzeme, Flechten) behandelt werden können.
Aus dem kosmetischen Bereich ist besonders die Verwendung von birkensafthaltigem Haarwasser (Schuppen, Haarausfall) bekannt. Birkensaft, der durch Anzapfung gewonnen wird, soll auch bei langwierigen, sich nicht schließenden Wunden helfen.

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